Wertschöpfung
Wertschöpfung
Seit über drei Jahrzehnten gestaltet die ARA den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft, die Ökologie und Ökonomie im Zeichen des Klimaschutzes verbindet, Ressourcen effizient nutzt sowie neue Wertschöpfungsketten eröffnet. Damit ist die Kreislaufwirtschaft in Österreich untrennbar mit der ARA verbunden.
Bedeutung für die ARA
Effizienz:
Wir erreichen hohe Sammel- und Verwertungsergebnisse mit möglichst geringen betriebs- und volkswirtschaftlichen Kosten.
Betreiben eines jeweils optimalen Sammel- und Verwertungssystems für Verpackungen sowie Elektroaltgeräte und Batterien:
Wir bieten die beste Infrastruktur für die Sammlung, Sortierung und Verwertung eines jeden Wertstoffs – inklusive Umweltverträglichkeit und hoher Akzeptanz durch Bevölkerung und Kommunen.
Bewertung betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Auswirkungen:
Wir betrachten die Leistungen der ARA unter einem ganzheitlichen Aspekt anhand ökonomischer, ökologischer sowie sozialer Kriterien und Kennzahlen.
Ziele
- Ansprüche der erweiterten Produzentenverantwortung, der Verpackungsverordnung, der Elektroaltgeräte- bzw. Batterienverordnung erfüllen
- Infrastrukturinvestitionen sichern
- Eigenkapital der ARA stärken
- Einhaltung hoher ökologischer, sozialer und volkswirtschaftlicher Standards durch Partner:innen und Lieferant:innen sicherstellen
- Beitrag zum 1,5-°C-Ziel leisten
- wesentlichen Beitrag zu sauberen Städten und Landschaften leisten
Erfolge und Aktivitäten im Berichtsjahr
- Leistungen der ARA entlang der Wertschöpfungskette von Verpackungen erweitert: eigene Sortieranlage TriPlast in Betrieb genommen, Aufbereitungsanlage UPCycle gestartet
- Mit rund 15.000 Kund:innen und einem Marktanteil von über 70 % ist die ARA Marktführerin unter den Sammel- und Verwertungssystemen.
- 73 % der Unternehmen sind mit den Beratungsleistungen der ARA sehr zufrieden oder zufrieden.
Sustainable Development Goals (SDG)
- SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
- SDG 12: Nachhaltige:r Konsum und Produktion
- SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
- SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Unser Wertschöpfungskreislauf
Auf der Grundlage von mehr als 30 Jahren Erfahrung und mit dem Know-how ihrer spezialisierten Tochterunternehmen bietet die ARA Lösungen für die Kreislaufwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Verpackungen.
Mit der Lizenzierung von Verpackungen übernehmen wir für unsere Kund:innen alle Verpflichtungen, die sie als Hersteller:in, Importeur:in oder Abpacker:in nach der österreichischen Verpackungsverordnung haben. Darüber hinaus bieten wir weitere Services rund um die gesetzeskonforme Entpflichtung – von der effizienten Mengenfeststellung bis hin zur Unterstützung bei Prüfungen.
Mit zukunftsweisenden Lösungen im Bereich Stoffstrommanagement verbessern wir die Abfallströme und das Abfallmanagement unserer Kund:innen mit dem Ziel, Wertstoffe besser trennen und bestmöglich verwerten zu können.
ARA Circular Design verbindet „Design for Recycling” mit „Design from Recycling”. Es verbessert die Recyclingfähigkeit von Verpackungen und strebt dabei einen möglichst hohen Anteil an Sekundärrohstoffen an. Das bringt nicht nur nachhaltige Ressourcennutzung – umweltgerechtes Verpackungsdesign ist eine wesentliche Vorgabe der EU.
Die weltweiten Ressourcen sind knapp. Daher wird es immer wichtiger, Sekundärrohstoffe statt neuen Materials zu nutzen. Modernste Recycling- sowie Aufbereitungs- und Veredelungstechnologien ermöglichen uns, der Industrie hochwertige Sekundärrohstoffe „made in Austria” für die Produktion bereitzustellen.
Mit Nachhaltigkeitskommunikation engagieren wir uns für und mit Österreichs Unternehmen für Umweltbildung und schaffen bei Konsument:innen Bewusstsein für Abfall als Rohstoff.
Mit der Sammlung von Verpackungen aus Haushalt, Gewerbe und Industrie stellen wir sicher, dass die in Verkehr gesetzten Verpackungen entsprechend der Produzentenverantwortung erfasst werden.
Sortierung und Aufbereitung besitzen einen hohen Stellenwert, um die Ausbeute aus den getrennt gesammelten Verpackungen zu erhöhen und damit mehr davon zu recyceln.
Stoffliche Verwertung (Recycling) stellt eine hochwertige Rohstoffquelle dar. Seit mehr als 30 Jahren liefert die ARA der Industrie wichtige Sekundärrohstoffe für die Produktion. Verpackungen, die sich für das Recycling nicht eignen, werden der thermischen Verwertung zugeführt und dienen als wertvolle Energieträger als Ersatz für natürliche Ressourcen sowie die fossilen Brennstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas.

Finanzierung des ARA Systems
Lizenzeinnahmen für die Entpflichtung der Verpackungen und Erlöse aus der Verwertung der gesammelten Altstoffe finanzieren das ARA System.
Kennzahlen aus dem Konzernabschluss
in Mio. EUR | 2022 | 2023 | 2024 |
---|---|---|---|
Eigenkapital | 13,082 | 15,009 | 17,245 |
Umsatzerlöse - Lizenz- und Entpflichtungseinnahmen | 163,658 | 175,716 | 222,732 |
Umsatzerlöse - Altstoff- und sonstige Erlöse | 78,124 | 53,767 | 71,819 |
Umsatzerlöse - Veränderung der Rechnungsabgrenzungsposten | -13,899 | 22,020 | -12,749 |
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen | 205,174 | 229,698 | 257,570 |
Wirtschaftliche Tarife
Die ARA Tarife werden getrennt für den Haushalts- und Gewerbebereich sowie für jede Tarifkategorie nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten kalkuliert. Sie richten sich im Sinne der Kostenwahrheit nach dem Aufwand, den die einzelnen Packstoffe im Sammel- und Verwertungskreislauf verursachen und werden dem BMLUK angezeigt. Aufgrund der Non-Profit-Ausrichtung, nach Maßgabe der Verpflichtungen aus der Entpflichtungs- und Lizenzvereinbarung sowie gemäß den Bestimmungen zwischen Austria Glas Recycling und ARA werden etwaige ungeplante Überschüsse in nachfolgenden Tarifkalkulationen berücksichtigt und fließen dadurch an die Kund:innen der ARA zurück. Es gibt keinerlei Quersubventionierung zwischen einzelnen Verpackungsarten.
Für die Kalkulation agiert der Tarifausschuss als Expert:innengremium mit bis zu 14 Mitgliedern (ARA Vereinsmitglieder), das Einzeltarifvorschläge des Vorstandes der ARA prüft und Empfehlungen an den Aufsichtsrat der ARA abgibt. Dieser beschließt schlussendlich die Tarife.
Internationale Krisen und Konflikte lösten in den letzten Jahren Teuerungen entlang der gesamten Leistungskette aus und prägten auch das kalkulatorische Umfeld der ARA und ihre Tarife, die darüber hinaus wesentlich von regulatorischen Änderungen geprägt waren.
Bedingt durch den anhaltenden Kostendruck in der Logistik- und Abfallwirtschaftsbranche, die weitere Verschärfung der regulatorischen Vorgaben sowie den Rückgang der Konsumnachfrage mussten die Tarife ab 1. Jänner 2024 erhöht werden.
Durch die Einführung der Einweg-Pfandpflicht ab 1. Jänner 2025 verliert die ARA rund ein Viertel der Lizenzeinnahmen für Metall- und Leichtverpackungen. Das führt zu einer erheblichen Finanzierungslücke, und die weitere Anhebung der Sammel- und Recyclingziele kann nur durch eine Steigerung der Wertschöpfungstiefe sichergestellt werden. Darüber hinaus wirkten die anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und insbesondere die angespannte Situation auf den europäischen Entsorgungsmärkten belastend auf die Tarifgestaltung des Jahres 2025.
Die ausgeprägte Konsumzurückhaltung führte zu stagnierenden bis rückläufigen Lizenzmengen und die Rezession in der Bauwirtschaft zu Absatzproblemen für die thermische Verwertung von Mischkunststoffen. All diese Einflussfaktoren führten zu einem spürbaren Anstieg der Sammel- und Verwertungskosten und mussten durch eine entsprechende Anhebung der Tarife 2025 finanziert werden. Auch die ERA setzt die Tarife strikt nach dem Aufwand fest, den die einzelnen Gerätekategorien in Sammlung und Verwertung verursachen. Trotz laufender Bemühungen, Kosten zu reduzieren, konnten die gegenwärtigen Marktentwicklungen mit steigenden Sammelmengen bei gleichzeitig stagnierenden Absätzen von Neugeräten nicht mehr vollständig ausgeglichen werden. Dies gilt insbesondere für Bildschirmgeräte, Lithium-Batterien und PV-Module. Der Trend, dass in diesen Kategorien weniger Geräte bzw. Batterien verkauft werden, während die Sammelmengen steigen, setzte sich auch im Jahr 2024 fort. Um die Finanzierung der Sammlung und Verwertung in diesen Kategorien weiterhin sicherstellen zu können, mussten diese Tarife 2025 angepasst werden.
Finanzierung durch effiziente Produzent:innenverantwortung
2024 erwirtschaftete die ARA mit der Entpflichtung von Verpackungen Lizenzeinnahmen in Höhe von 222,7 Mio. Euro und Erlöse aus der Verwertung der gesammelten Altstoffe in Höhe von 71,8 Mio. Euro.
Mit jedem Euro, den Kund:innen für die Entpflichtung ihrer Verpackungen zahlen, erwirtschaften wir durch Recycling zusätzliche Erlöse in der Höhe von durchschnittlich 29 Cent. Damit werden die Infrastrukturleistungen der Gemeinden und Gemeindeverbände, die Sammel-, Transport- und Sortierleistungen der privaten und öffentlichen Entsorgungsunternehmen sowie die Kosten für die thermische Verwertung ebenso finanziert wie die Verpackungskoordinierungsstelle des Bundes, Vertriebsoverhead sowie Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2024 betrugen die Aufwendungen für diese Leistungen 257,6 Mio. Euro.
Gewinne oder Dividenden belasten die Kalkulation nicht: Die ARA arbeitet strikt nach dem Non-Profit-Prinzip. Ihre Lizenzpartner:innen können darauf zählen, dass sie die gesetzlichen Verpflichtungen aus der Verpackungsverordnung zu den geringstmöglichen Kosten umsetzt. Überschüsse kommen dem ganzen System (z. B. in Form reduzierter Tarife oder durch Infrastrukturausbau) wieder zugute.
Wie finanziert sich das ARA System?

Entwicklungen auf den Altstoffmärkten
Im Jahr 2024 war der Altstoffmarkt für Kunststoffe in Österreich und Europa von niedrigen Rezyklatpreisen, verhaltener Nachfrage und wirtschaftlichem Druck geprägt.
Auf europäischer Ebene führten günstige Neuwarenpreise, Importdruck und ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu einem Überangebot an Rezyklat und teilweise zur Stilllegung von Recyclingkapazitäten. Politisch wurden mit neuen EU-Vorgaben, nationalen Pfandsystemen und Förderprogrammen wichtige Weichen gestellt, doch die Wirkung dieser Maßnahmen wird sich voraussichtlich erst ab 2025 zeigen.
Die Altstofferlöse blieben über das gesamte 2024 Jahr auf einem eher niedrigen Niveau. In den Sommermonaten konnte jedoch die Nachfrage und somit auch das Preisgefüge bei PET-Getränkeflasche etwas gesteigert werden. Der Absatz für mindere Qualitäten blieb das gesamte Jahr verhalten.
Nach einem Allzeithoch der Altpapierpreise im Jahr 2022 folgte im Jahr 2023 ein massiver Preissturz. Erst Anfang 2024 normalisierten sich die Altpapierpreise weitestgehend und pendelten sich im Jahresverlauf bei einem langfristiges Durchschnittsniveau ein. Durch den Einsatz unseres Kaufhausaltpapiers in der Verpackungsindustrie haben konjunkturelle Veränderungen einen massiven Einfluss auf Nachfrage und Preise. Vor allem die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowie die anhaltende Rezession in weiten Teilen Europas brachten die europäische Wirtschaft, und damit auch die Papierindustrie, in eine außergewöhnliche Situation.
Ein Einbruch im Konsum und ein massiver Anstieg der Energie- und Transportkosten zeigten ihre Wirkung und führten zu starken unterjährigen Preisschwankungen. Durch den verminderten Verbrauch waren die Produktlager der Papierfabriken Anfang 2024 komplett ausgelastet. Zudem war aufgrund der erhöhten Transportpreise auch ein Export wirtschaftlich nicht darstellbar, wodurch ein Rückgang in der Altpapiernachfrage und damit auch der bereits erwähnte Preisverfall bis Anfang 2024 vorherrschte. Im Laufe des Jahres wurde die Nachfrage seitens der Papierfabriken stabiler bzw. auch die Transportkosten im Bereich der Seefrachten günstiger, was einen Export und den Bedarf von Mengen im Allgemeinen wieder forcierte und somit auch zu einem kurzfristig erhöhten Preisanstieg in den Sommermonaten führte. Nachdem langfristig kein erhöhter Bedarf bestand, pendelten sich die Altpapierpreise bis Jahresende wieder auf einem langfristigen Durchschnittsniveau ein.
Kund:innen
Kreislaufwirtschaftskompetenz für die österreichische Wirtschaft
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung unterstützt die ARA rund 15.000 Unternehmen dabei, deren gesetzliche Produzentenverantwortung wahrzunehmen. Sie übernimmt alle übertragbaren Verpflichtungen, die Hersteller:innen, Importeur:innen oder Abpacker:innen bzw. Abfüller:innen nach der österreichischen Verpackungsverordnung haben.
Mit der ERA bietet sie darüber hinaus rund 3.000 Unternehmen die Übernahme aller Verpflichtungen, die Hersteller:innen entsprechend der österreichischen Elektroaltgeräte- und der Batterienverordnung auferlegt werden.
Durch den Markteintritt neuer Sammel- und Verwertungssysteme für Haushaltsverpackungen ist seit 2015 ein deutlich verschärfter Wettbewerb festzustellen. Die ARA reagierte auf diese Situation markt- und rechtskonform mit einer Steigerung der Vertriebseffizienz, höherer Beratungsqualität und einer Ausweitung des Dienstleistungsportfolios. Mit einem Marktanteil von mehr als 70 % gelang es der ARA, in einem verschärften Wettbewerb die Position als zuverlässiger und starker Partner der Kund:innen zu behaupten. Auch die ERA ist Marktführerin im Bereich der Entpflichtung von Elektrogeräten und Batterien. Der Gesamtmarktanteil konnte von 29 % im Jahr 2009 auf rund 40 % gesteigert werden.
Marktanteile im Haushaltssystem
Zufriedene Kund:innen
Eine aktuelle Umfrage (GfK 2024) untersuchte die Zufriedenheit der Kund:innen mit Information und Beratung der ARA. Unternehmen verbinden mit der ARA in erster Linie Unterstützung bei der Verpackungsmeldung (88 %), bei Prüfungen (85 %) sowie Hilfe bei der Umsetzung rechtlicher Vorgaben (83 %). An diesen Dienstleistungen besteht nach Einschätzung der Unternehmen auch deren größter Bedarf.
Vor allem im Hinblick auf die Beratungsleistungen äußern sich 73 % sehr zufrieden oder zufrieden. Die ARA wird von ihren Kund:innen als sehr kompetent (78 %) und verlässlich (76 %) wahrgenommen. Jede:r fünfte Befragte beurteilt den ARA Service besser als vor zwei Jahren. Dies liegt nach Einschätzung der Kund:innen vor allem an einer kompetenteren Beratung und Betreuung sowie an einem umfangreicheren und verbesserten Informationsangebot, wie etwa Newsletter oder Webinare. Wenn es um die Kriterien für die Auswahl eines Sammel- und Verwertungssystems geht, genießen Kompetenz, Rechtssicherheit und Beratung/Service die größte Bedeutung.
Circular Economy Barometer
Bereits zum sechsten Mal erhob GfK Austria im Auftrag der ARA im Jahr 2024 den Circular Economy Barometer der österreichischen Wirtschaft. Der Circular Economy Index verzeichnet einen Anstieg von 57,0 (2023) auf 59,1 (2024) auf einer Skala von 0–100. 83 % der Unternehmen nutzten kreislaufwirtschaftliche Aktivitäten, 2023 lag dieser Wert bei 76 %.
Zu den Topaktivitäten zählen etwa das Abfallmanagement mit der getrennten Sammlung, die Reduktion von Abfällen, forcierte Wiederverwendung und der Einsatz von Recyclingmaterial bei der Produktion.
Während 79 % der großen Unternehmen ihre Investitionsplanung für die kommenden drei Jahre konstant hochhalten, zeigen kleine (53 %) und mittlere (67 %) Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren eine steigende Bereitschaft, in Circular Economy zu investieren.
Partner:innen und Lieferant:innen – Auswahl nach Qualität
Gemeinsam mit unseren Partner:innen aus Sammlung, Sortierung und Verwertung sorgen wir für wirtschaftliche und umweltgerechte Wertschöpfung.
Bei der Auswahl der Partner:innen spielen ökonomische und ökologische Kriterien eine wichtige Rolle. Die Vergabe der Leistungen an Sammelpartner:innen erfolgt dabei nach dem Bestbieterprinzip: Der angebotene Preis sowie die ökologische Qualität der angebotenen Tätigkeiten geben den Ausschlag (Gewichtung: Preis 70 %, Qualität 30 %). Als Qualitätskriterien werden über ein Punktesystem u. a. die Emissionsklassen bzw. alternative Antriebe der Sammelfahrzeuge, der Digitalisierungsgrad und das Vorhandensein von Qualitäts- und Umweltmanagement-Systemen berücksichtigt.
Seit 2023 erfolgt die haushaltsnahe Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen zu 97 % mit umweltfreundlichen Fahrzeugen (EEV, EURO VI, alternative Antriebe). Dabei wurde auch der Anteil alternativer Antriebe deutlich gesteigert; seit 2023 werden 12 % der Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen mit gasbetriebenen oder Hybrid-Fahrzeugen durchgeführt. Damit wollen wir den Einsatz von Technologien fördern, die zu einer Reduktion des Ausstoßes von CO2 und Schadstoffen führen. Mehr als 85 % der im Einsatz befindlichen Fahrzeuge entsprechen der aktuell besten Abgasklasse EURO VI. In einem Projekt mit der TU Wien untersuchte die ARA die Schadstoffemissionen von Sammel-LKWs. Das eindeutige Ergebnis: Euroklasse VI bzw. bestimmte CNG-betriebene LKWs erzielen unter den aktuellen Sammelbedingungen die besten Ergebnisse.
Erstmals wurde bei der Ausschreibung 2023–2027 auch der Digitalisierungsgrad der Unternehmen berücksichtigt. Damit wollen wir der vollständigen Digitalisierung unserer Wertschöpfungskette einen wichtigen Schritt näherkommen. Ziel ist es, auch kleinere Unternehmen zu motivieren, in Digitalisierung zu investieren, um die österreichische Wirtschaft zukunftsfit zu machen. Der Digitalisierungsgrad der ARA Sammelpartner:innen lag 2022 bei durchschnittlich 83 %.
Als weiteres Nachhaltigkeitskriterium wurden Management-Systeme bei der Auswahl von Partner:innen herangezogen: 57 % verfügen über ein Umweltmanagement-System, 67 % über ein Qualitätsmanagement-System und 53 % über mehr als ein Management-System.
Darüber hinaus wird der Einbezug ökologischer Gesichtspunkte bei der Beschaffung durch klar definierte Kriterien für die Auswahl sonstiger Lieferant:innen und Dienstleister:innen sowie den Ankauf, die Wartung und die Instandhaltung von Ausstattung, Verbrauchs- und Büromaterialien sichergestellt.
Die Begrenzung des Ausfallsrisikos von Vertragspartner:innen erfolgt durch eine regelmäßige Kontrolle der offenen Posten, strukturiertes Mahnwesen, Informationsaustausch mit Gläubigerschutzverbänden und Zusammenarbeit mit einem für Forderungsbetreibung spezialisierten Anwalt.
Kreislaufwirtschaft ist heute ein Wachstumsmarkt und gilt als Jobmotor, der vor allem im Tätigkeitsbereich unserer Partner:innen und Lieferant:innen viele neue Berufsfelder hervorbrachte – von Stoffstrommanagement über Circular Design bis hin zur Digitalisierung von Sortieranlagen. Bei ökonomischer Betrachtung der Kreislaufwirtschaftsleistungen zeigt sich ein bisher zu gering beleuchteter Mehrwert: 13.076 Unternehmen und 48.605 Vollzeitäquivalente erzielten im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 15,6 Milliarden Euro und eine Bruttowertschöpfung von 4,1 Milliarden Euro. Darin sind weitere positive, indirekte und induzierte ökonomische Effekte noch nicht inkludiert.1
1) PwC-Studie „Von linear zu zirkulär: Status quo der österreichischen Kreislaufwirtschaft“, Februar 2024, Datenbasis: 2021SAM 2023 - Sammelfahrzeuge nach Kraftstoff
Abfalltransporte per Bahn
Im Sinne des Klimaschutzes sieht das Abfallwirtschaftsgesetz vor, dass ab 1. Jänner 2023 Abfalltransporte mit mehr als 10 t bei einer Transportstrecke auf der Straße von über 300 km in Österreich per Bahn transportiert werden müssen (seit 2024 ab 200 km; ab 2026 ab 100 km). Das Bundesministerium für Klimaschutz (seit 01. 04. 2025 BMLUK) hat dazu eine digitale Abfrageplattform eingerichtet, damit betroffene Unternehmen rasch Angebote der Eisenbahnverkehrsunternehmen einholen können.
Um sich bestmöglich auf diese neuen Anforderungen vorzubereiten, testet die ARA die Verbringung per Schiene bereits seit 2022. Die Umsetzung stellte sowohl logistisch als auch wirtschaftlich eine große Herausforderung dar: Weniger als 1 % der sortierten Verpackungen konnten bisher per Schiene zu Verwertungspartner:innen transportiert werden. Im 1. Quartal 2025 hatte die ARA 70 Aufträge über die Plattform angefragt – alle davon erfuhren eine Ablehnung, weil von den Eisenbahnverkehrsunternehmen keine entsprechenden Kapazitäten bereitgestellt werden konnten. Um mehr Transporte über die emissionsarme Schiene abwickeln zu können und die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen, muss das Angebot der Eisenbahnverkehrsunternehmen ausgebaut und wirtschaftlich gestaltet werden.
Die ARA hat sich gemeinsam mit ihren Partner:innen dazu entschieden, trotz formaler Schienenbefreiung proaktiv nach Lösungen zu suchen, um Abfalltransporte per Bahn zu realisieren. Dafür wird ab April 2025 ein Pilotprojekt umgesetzt, das eine Verlagerung der Abfalltransporte über große Distanzen auf die Schiene ermöglicht und so zu Entlastungen des Straßentransports per LKW beitragen wird.
"Ab 1. Jänner 2023 müssen Abfalltransporte über 300 km per Bahn transportiert werden."
Kennzahlen Wertschöpfung
ARA Tarifkategorien Haushalt
ab 01.01.2024 | ab 01.01.2025 | |
---|---|---|
Papier Haushalt | 0,190 €/kg | 0,190 €/kg |
Glas Haushalt | 0,102 €/kg | 0,102 €/kg |
Eisenmetalle Haushalt | 0,300 €/kg | 0,450 €/kg |
Aluminium Haushalt | 0,340 €/kg | 0,480 €/kg |
Kunststoff Haushalt | 0,870 €/kg | 0,990 €/kg |
Getränkeverbundkarton Haushalt | 0,840 €/kg | 0,970 €/kg |
Sonstige Materialverbunde Haushalt | 0,950 €/kg | 1,080 €/kg |
Keramik Haushalt | 0,140 €/kg | 0,140 €/kg |
Holz Haushalt | 0,020 €/kg | 0,020 €/kg |
Textile Faserstoffe Haushalt | 0,170 €/kg | 0,200 €/kg |
Biogene Packstoffe Haushalt | 0,440 €/kg | 0,550 €/kg |
ARA Tarifkategorien Gewerbe
ab 01.01.2024 | ab 01.01.2025 | |
---|---|---|
Papier gewerblich | 0,070 €/kg | 0,070 €/kg |
Eisenmetall gewerblich | 0,070 €/kg | 0,070 €/kg |
Aluminium gewerblich | 0,090 €/kg | 0,090 €/kg |
Folien gewerblich | 0,180 €/kg | 0,180 €/kg |
Hohlkörper gewerblich | 0,100 €/kg | 0,100 €/kg |
EPS gewerblich | 0,350 €/kg | 0,350 €/kg |
Sonstige Materialverbunde gewerblich | 0,100 €/kg | 0,100 €/kg |
Keramik gewerblich | 0,100 €/kg | 0,100 €/kg |
Holz gewerblich | 0,020 €/kg | 0,020 €/kg |
Textile Faserstoffe gewerblich | 0,100 €/kg | 0,100 €/kg |
Biogene Packstoffe gewerblich | 0,100 €/kg | 0,100 €/kg |
ERA Tarifkategorie Haushalt
ab 01.01.2024 | ab 01.01.2025 | |
---|---|---|
Großgeräte < 8 kg | 0,063 €/Stück | 0,047 €/Stück |
Großgeräte ≥ 8 kg und < 35 kg | 0,149 €/Stück | 0,112 €/Stück |
Großgeräte ≥ 35 kg | 0,632 €/Stück | 0,474 €/Stück |
Kühl-, Gefrier-, Klimageräte und andere Wärmeübertrager < 45 kg | 8,235 €/Stück | 6,800 €/Stück |
Kühl-, Gefrier-, Klimageräte und andere Wärmeübertrager ≥ 45 kg | 12,420 €/Stück | 9,950 €/Stück |
Heizwärmepumpen und stationäre Klimaanlagen | 7,600 €/Stück | 7,600 €/Stück |
Bildschirmgeräte ≤ 10 kg | 0,286 €/kg | 0,275 €/kg |
Bildschirmgeräte > 10k g und < 35 kg | 0,234 €/kg | 0,231 €/kg |
Bildschirmgeräte ≤ 35 kg | 0,182 €/kg | 0,182 €/kg |
Elektrokleingeräte < 8 kg | 0,030 €/kg | 0,023 €/kg |
Elektrokleingeräte ≥ 8 kg | 0,020 €/kg | 0,015 €/kg |
Kleine IT- und Telekommunikationsgeräte < 8 kg | 0,030 €/kg | 0,023 €/kg |
Kleine IT- und Telekommunikationsgeräte ≥ 8 kg | 0,020 €/kg | 0,015 €/kg |
Gasentladungslampen | 1,264 €/kg | 1,264 €/kg |
ERA Tarifkategorie Gewerbe
ab 01.01.2024 | ab 01.01.2025 | |
---|---|---|
Großgeräte < 8 kg | 0,047 €/Stück | 0,035 €/Stück |
Großgeräte ≥ 8 kg und < 35 kg | 0,122 €/Stück | 0,092 €/Stück |
Großgeräte ≥ 35 kg | 0,459 €/Stück | 0,344 €/Stück |
Kühl-, Gefrier-, Klimageräte und andere Wärmeübertrager < 45 kg | 7,425 €/Stück | 6,311 €/Stück |
Kühl-, Gefrier-, Klimageräte und andere Wärmeübertrager ≥ 45 kg | 11,475 €/Stück | 9,754 €/Stück |
Heizwärmepumpen und stationäre Klimaanlagen | 7,000 €/Stück | 7,000 €/Stück |
Bildschirmgeräte ≤ 10 kg | 0,208 €/kg | 0,206 €/kg |
Bildschirmgeräte > 10 kg und < 35 kg | 0,182 €/kg | 0,180 €/kg |
Bildschirmgeräte ≤ 35 kg | 0,104 €/kg | 0,103 €/kg |
Elektrokleingeräte < 8 kg | 0,024 €/kg | 0,018 €/kg |
Elektrokleingeräte ≥ 8 kg | 0,017 €/kg | 0,013 €/kg |
Kleine IT- und Telekommunikationsgeräte < 8 kg | 0,024 €/kg | 0,018 €/kg |
Kleine IT- und Telekommunikationsgeräte ≥ 8 kg | 0,017 €/kg | 0,013 €/kg |
Gasentladungslampen | 1,152 €/kg | 1,152 €/kg |
Photovoltaikmodule | 0,240 €/Stück | 0,400 €/Stück |
ERA Tarifkategorie Batterien
ab 01.01.2024 | ab 01.01.2025 | |
---|---|---|
Gerätebatterien ohne Lithium | 0,670 €/kg | 0,670 €/kg |
Gerätebatterien mit Lithium | 0,680 €/kg | 0,748 €/kg |
Flugzeugbatterien ohne Lithium | 0,001 €/kg | 0,001 €/kg |
Flugzeugbatterien mit Lithium | 0,660 €/kg | 0,660 €/kg |
Industriebatterien ohne Lithium | 0,225 €/kg | 0,225 €/kg |
Industriebatterien mit Lithium | 0,400 €/kg | 0,480 €/kg |
Marktanteile - Verpackungssammlung 2024 Haushalt
Papier | Glas | Metalle | LVP | |
---|---|---|---|---|
ARA AG | 66,80% | - | 81,87% | 68,33% |
Austria Glas Recycling GmbH | - | 78,75% | - | - |
Marktanteile - Verpackungssammlung 2024 Gewerbe
Papier | Metalle | Kunststoffe Folien | Kunststoffe Hohlkörper | EPS | Holz | |
---|---|---|---|---|---|---|
ARA AG | 72,71 % | 67,03 % | 67,18 % | 70,79 % | 73,66 % | 68,62 % |

Zuschlagskriterien Sammelpartner:innen 2023
Kriterium | Punkte | Anteil an Bewertung | Einheiten |
---|---|---|---|
Preis | 100 | 70% | 100 EH |
Qualität | 100 | 30% | 380 EH |
Einheiten | Kriterium | Punkte | Anteil an Bewertung |
---|---|---|---|
100 EH | Preis | Preis | 70% |
150 EH | Qualität | Fuhrpark | 12% |
60 EH | Qualität | Referenzen | 5% |
60 EH | Qualität | Protokoll | 5% |
50 EH | Qualität | Digitalisierung | 4% |
40 EH | Qualität | Umweltmanagemant | 3% |
20 EH | Qualität | Qualitätsmanagement | 2% |