Die ARA

Vorwort Vorstand

Die nächsten Schritte setzen

Angesichts ökonomischer Verwerfungen, geopolitischer Auseinandersetzung und internationaler Handelskonflikte scheinen Nachhaltigkeit und Kreislauf- wirtschaft als Themen in den Hintergrund gerückt zu sein. Der Schein trügt: Ge- rade in Zeiten von Rezession und steigender Staatsverschuldung ist die Circu- lar Economy nicht nur ökologische Notwendigkeit, sondern auch ökonomische Jahrhundertchance. Der entsprechende globale Markt wird von internationalen Analysten auf rund 700 Milliarden Dollar geschätzt – die EU hat mit der neuen Verpackungsverordnung (Packaging & Packaging Waste Regulation) einen wichtigen Schritt gesetzt, um dieses Potenzial zu nutzen.

Damit verbunden sind große Herausforderungen: Verpflichtende Rezyklatanteile, ökologisch gestaffelte Tarife, neue Kennzeichnungspflichten, Recyclingquoten und noch einiges mehr erfordern mutige Investitionen von Industrie und Handel – und entsprechende politische Unterstützung in Form von sicheren rechtlichen Rahmenbedingungen ohne Bürokratie. Dies gilt vor allem angesichts der Vielzahl an je nach Mitgliedsstaat unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen. Was Europa jetzt braucht, ist eine rasche Harmonisierung von Verfahren und Qualitätsanforderungen bei Recycling sowie Rezyklaten. Gekop pelt mit Deregulierung und gezielter Technologieförderung bildet das die Basis für einen fairen Sekundärrohstoff-Markt – eine wichtige Voraussetzung für eine tragfähige Kreislaufwirtschaft.

Vor diesem Hintergrund hat die ARA bereits frühzeitig begonnen, in ihrer Tätigkeit – weit über das Kerngeschäft der Entpflichtung hinaus – die gesamte Wertschöpfungskette von Verpackungen abzubilden, und vorausschauend in Lösungen investiert. Gemeinsam mit den Partnern Bernegger sowie Der Grüne Punkt haben wir 2024 in Oberösterreich Europas modernste Sortieranlage TriPlast in Betrieb genommen – mit einer Kapazität von 100.000 t jährlich sowie einer hierzulande einzigartigen Sortiertiefe von 80 %. Für die verbleibenden 20 % wurde ebenfalls eine Lösung gefunden: UPCycle, eine erst vor kurzem von der ARA gemeinsam mit der SRP Sekundär Rohstoff Produktion GmbH gestartete Polyolefin-Aufbereitungsanlage (die erste Österreichs!), verarbeitet bis zu 20.000 t Recyclingmaterial pro Jahr. Dabei geht es um Sortierreste, die bislang infolge Kleinteiligkeit oder Verschmutzung nicht in den Kreislauf eingebracht werden konnten. Die ARA hat dafür einen eigenen Prozess patentieren lassen – dank des innovativen Verfahrens gewinnt man nun bis zu 50 % der Wertstoffe zurück. Das Ergebnis bilden hochwertige Rezyklate in einer Reinheit von zumindest 90 %, die für die Industrie nutzbar sind.

Das alles bildet den nächsten logischen Schritt in der kontinuierlichen Weiterentwicklung der ARA als treibende Kraft der Kreislaufwirtschaft – neue Rohstoffe für die Industrie, Circular Design für nachhaltige Verpackungen, vorausschauende Beratung unserer Kund:innen auf ihrem Weg zur Circular Economy. Wir handeln und beweisen tagtäglich, dass wir es können. Gemeinsam mit unseren Kund:innen und Partner:innen werden wir die nächsten Schritte setzen.

Unterschrift von Mag. Dr. Harald Hauke Mag. Dr. Harald Hauke
Vorstandssprecher
Unterschrift von DI DI DDr. Thomas Eck, MBA DI DI DDr. Thomas Eck, MBA
Vorstand
Dr. Harald Hauke und DI DI DDr. Thomas Eck, MBA stehen an einem weißen Pult. Im Hintergrund ist grün der ARA Schriftzug zu erkennen.
Dr. Harald Hauke
Vorstandssprecher
DI DI DDr. Thomas Eck, MBA
Vorstand

Vorwort Aufsichtsrat

Wir tragen Verantwortung

Um die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union und ihrer Industrie zu fördern, hat die EU-Kommission vor wenigen Monaten den „Clean Industrial Deal“ vorgestellt. Diese logische Weiterentwicklung des „Green Deal“ nimmt Rücksicht auf die derzeit angespannte globale Wirtschaftslage und die damit verbundenen steigenden Kosten, vor allem im Energiesektor. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Umstiegshilfen für energieintensive Betriebe und die Förderung „sauberer“ Technologien, sondern auch um den Abbau bürokratischer Hürden - schließlich benötigen die Unternehmen angesichts großer Investitionen in die Kreislaufwirtschaft und verschärften Zeitdrucks (der Klimawandel kennt keine Pause) ein einfaches Regulierungsumfeld sowie langfristige Rechtssicherheit. Die auf europäischer Ebene beschlossenen Vereinfachungen sollen die Rahmenbedingungen für die Unternehmen verbessern und dadurch nicht nur die europäische Industrie stärken, sondern auch die Dekarbonisierung noch schneller vorantreiben.

Kreislaufwirtschaft muss sich unternehmerisch rechnen und im freien Wettbewerb behaupten. Dafür wurden auf europäischer Ebene die Weichen gestellt, unter anderem auch mit der EU-weiten Bündelung der (Sekundär-) Rohstoffnachfrage. Jetzt sind die nationalen Regierungen am Zug – in Österreich bedarf es einer zügigen Umsetzung der EU-Vorgaben, ohne das bewährte heimische Abfallwirtschaftsrecht neu zu erfinden, dafür mit gezielten Impulsen: etwa mit einer ressortübergreifenden Kunststoffstrategie, dem Engagement für einen „Schengenraum“ der Abfallwirtschaft, um zeitnah einen stabilen Rezyklatmarkt zu etablieren, oder einer erweiterten Herstellerverantwortung (ähnlich wie im Verpackungsbereich) bei Textilien. Entsprechende Vorschläge hat der „Senat der Kreislaufwirtschaft“, ein Zusammenschluss österreichischer Leitbetriebe, bereits an die Politik herangetragen. Die heimischen Unternehmen sind jedenfalls bereit, ihren Teil zu leisten: 8 von 10 Unternehmen werden – unabhängig von der Regierung – weiter in Circular Economy investieren. Die Wirtschaft denkt strategisch – und trägt Verantwortung.

Last, but not least darf ich an dieser Stelle Thomas Eck als neuen Vorstand der ARA nochmals herzlich willkommen heißen. Dank seiner jahrelangen Erfahrung als Verpackungs- und Recyclingexperte in der Industrie und dank seines fundierten technischen Know-hows wird er entscheidend dazu beitragen, die Rolle der ARA in der Kreislaufwirtschaft weiter auszubauen.

Unterschrift von Mag. Alfred Berger Mag. Alfred Berger
Aufsichtsratsvorsitzender
Portrait von Mag. Alfred Berger
Mag. Alfred Berger
Aufsichtsratsvorsitzender

Wesentliche Unternehmens- und Nachhaltigkeits­kennzahlen

Als Gestalter der Kreislaufwirtschaft leisten wir täglich einen aktiven Beitrag für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Rohstoffsicherheit in Österreich.

  • 740.000 t

    Erfassungsmenge Verpackungen

  • 500.000 t

    CO2-Äquivalente CO2-Einsparungen

  • >2 Mio.

    Anzahl Sammelbehälter

  • 111 kg

    Pro-Kopf-Sammelmenge Verpackungen

  • 12 kg

    Pro-Kopf-Sammelmenge Elektroaltgeräte

  • >70 %

    Marktanteil Verpackungen

  • 40 %

    Marktanteil Elektroaltgeräte/ Batterien

  • -38 %

    Stückkostensenkung im Verpackungsbereich seit 1993

  • 15.000

    Kund:innen im Verpackungsbereich

  • 3.000

    Kund:innen Elektro- und Batterienbereich

  • >90 %

    Verpackungsrecycling in Österreich

  • 96 %

    Finden getrennte Verpackungssammlung gut

Kurzportrait

ARA – Wir sind Kreislaufwirtschaft

Zukunft. Kreislauf. Wirtschaft. – Wir leisten täglich einen aktiven Beitrag für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Rohstoffsicherheit in Österreich.

Seit mehr als 30 Jahren arbeitet die Altstoff Recycling Austria AG als treibende Kraft der österreichischen Abfall- und Kreislaufwirtschaft und ist Marktführerin unter den Sammel- und Verwertungssystemen für Verpackungen, Elektroaltgeräte sowie Batterien. Die ARA mit ihren Tochterunternehmen ARAplus GmbH, Austria Glas Recycling GmbH, DiGiDO GmbH, Digi-Cycle GmbH, ERA GmbH und TriPlast GmbH gilt heute als internationales Best-Practice-Modell. Sie entwickelt als Partner:in der Wirtschaft maßgeschneiderte Entsorgungslösungen in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft: von Entpflichtung über Stoffstrommanagement bis zu Circular Design und Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft. Die ARA AG 15.000 Kund:innen. Sie steht im Eigentum heimischer Unternehmen und agiert als Non-Profit-Unternehmen nicht gewinnorientiert.

Drehscheibe der Kreislaufwirtschaft

Die ARA betreibt und steuert als Non-Profit-Unternehmen die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen aus Haushalten sowie Betrieben nach den gesetzlichen Zielvorgaben und Auflagen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK), vormals Klimaschutzministerium. Unternehmen übertragen durch Teilnahme ihre Pflicht zur Rücknahme gebrauchter Verpackungen an die ARA AG als genehmigtes Sammel- und Verwertungssystem (SVS) gemäß Abfallwirtschaftsgesetz (AWG). Gemeinden, Gemeindeverbände und über 200 Entsorger und Verwerter setzen das Sammelsystem nach den Vorgaben der SVS in 94 Sammelregionen um.

[GRI 2-6, 2-8]
  • 1 Primärverpflichtete für Serviceverpackungen Handel
  • 2 Primärverpflichtete für Versandhändler
So funktioniert das ARA System